Mittwoch, 11. Juni 2014

Franz Beckenbauer ist nicht korrupt!

Diese ganze Geschichte um Franz Beckenbauer - der natürlich unschuldig ist - zeigt so herrlich, wie unfassbar naiv die deutsche Medienlandschaft ist, wenn es um Korruption geht. Vor zwei Jahren bekam die Lichtgestalt des deutschen Fußballs einen neuen Job: er wurde zum Sportbotschafter vom Verband Russischer Gasproduzenten (RGO) der von Gazprom geführt wird. Fast wörtlich aus einer russischen Agenturmeldung abgeschrieben, konnte man das völlig unkommentiert in der FAZ und im Spiegel nachlesen. Niemand hat damals gefragt, was das denn eigentlich sein soll: ein Sportbotschafter bei der Gaslobby.

Gestern hat die SZ das Thema dann in einem Artikel wieder aufgegriffen und ganz vorsichtig darüber angefangen darüber nachzudenken, worum es bei der ganzen Sache wirklich ging: Im Jahr 2010 wurde ja nicht nur die WM 2022 nach Katar vergeben, sondern auch - nicht viel weniger grotesk angesichs der anderen Bewerbungen - die WM 2018 nach Russland. Und zu dem Zeitpunkt war der unschuldige Kaiser selbst Mitglied des Exekutivkomitees, aus dem er dann 2011 ausgeschieden ist.
Das sieht doch alles schwer danach aus, als hätte er in dieser Wahl - die natürlich geheim ist -für Rußland gestimmt und bekommt statt eines plumpen Geldkoffers einfach etwas später einen gutbezahlten Job, den es gar nicht gibt. Genauso wie Gerhard Schröder, der natürlich nicht bestochen wurde, als er die Nord-Stream-Pipeline abgesegnet hat, sondern einfach rückwirkend mit einer fiktiven - extrem gut bezahlten - Beratungstätigkeit für seine Entscheidung entlohnt wird.
Aber ich möchte an dieser Stelle niemandem vorwerfen korrupt zu sein. Das wäre schließlich rassistisch.









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