Dienstag, 27. Mai 2014

Geldkarussell

Im Bezug auf die Fußball-Weltmeisterschaft wird gerne geschrieben, sie sei eine Gelddruckmaschine. Und dass sie für die Gastgeberländer einen immensen finanziellen Aufwand bedeutet. Die Graphik zeigt für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika die Bilanz der FIFA, des Organisationskommites in Südafrika (OK) und die Kosten für die sechs Stadien, die für die Weltmeisterschaft neu errichtet worden sind. Alle Beträge sind in USD angegeben.


[1-7]    tom, CC by 4.0


Der Gewinner der Geldverteilung ist - wenig überraschend - die FIFA.
Den erzielten Einnahmen von 3,66 Mrd USD stehen Aufwendungen von 1,30 Mrd USD gegenüber; es resultiert ein Gewinn von 2,36 Mrd USD. Und dank der garantierten Steuerfreiheit ist brutto gleich netto. Besonders imposant ist in der Bilanz der Posten "Fernsehen":  Dem finanziellen Aufwand der TV-Produktion - alle Bilder der Spiele werden zentral produziert - von 214 Mio USD stehen Einnahmen aus dem Verkauf von Fernsehrechten von 2,41 Mrd. USD gegenüber. Es resultiert ein Gewinn von über 1000%. Hinzu kommen 1,07 Mrd. USD aus Sponsoring-Verträgen.
Auf Seiten des Ausrichters stehen die vergleichsweise bescheidenen Einnahmen aus den Ticketverkäufen für die 64 Spiele in Höhe von 300 Mio USD. Diese Einnahmen werden jedoch bereits durch die kosten für den Stadionbetrieb (260 Mio. USD) fast gänzlich kompensiert. Insgesamt ist die aufwändige Durchführung der Weltmeisterschaft für den Ausrichter nur wegen eines FIFA-Zuschusses nicht defizitär. 
Die öffentlichen Kassen Südafrikas wurden im Vorfeld mit 2,05 Mrd. USD für den Bau sechs neuer Stadien - nach der Weltmeisterschaft weitgehnend ungenutzt - belastet. 
Es bleibt der Eindruck, dass der Gewinn der FIFA maßgeblich durch die öffentlichen Haushalte Südafrikas subventioniert worden ist.








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